Nur in den Vereinigten Staaten werden pro Jahr ungefähr aus siebzehn Tonnen Gold tausende von Eheringe hergestellt. Der Austausch der Ringe ist seit mehr als 3000 Jahren eine wunderbare und gefestigte Tradition.

Man glaubt, dass es die alten Ägypter waren, die als aller erstes die Tradition mit dem Ringtausch in die Hochzeitszeremonie einbezogen haben. Die Ringe wurden aus Leder oder aus Schilfrohr gefertigt. Die rundliche Form symbolisierte die „ewige Liebe“; ohne Anfang und kein Ende. Das hört sich jetzt vielleicht etwas kitschig an, dennoch gilt es noch bist heute.

Später gründeten die alten Römer eine neue Tradition: der Ring wurde an dem vierten Finger der linken Hand, am „Ehefinger“ getragen. Sie gingen nämlich davon aus, dass es eine Vene gibt, die sog. „Liebesvene“ (vena amoris), die den linken Ringfinger direkt mit dem Herz verbindet. Süß, oder? Die Ringe wurden damals schon aus haltbareren und strapazierfähigeren Materialien, wie z.B. Eisen hergestellt. Auch das symbolisierte die Permanenz der Liebe und der Ehe. Wäre es bei den Römern nicht ein Symbol des Eigentums gewesen, würden wir die Römer über den grünen Klee loben.

Heute wissen wir bereits, dass Diamanten viel strapazierfähiger als Eisen sind. Diamantenringe waren bis zum 15. Jahrhundert, bis der Erzherzog von Hammond seine zukünftige Frau mit einem Diamantenring verlobte, nicht in Mode. Wohlmöglich ist der Trend ihm zu verdanken. Diamanten symbolisieren die Ewigkeit – und seit der industriellen Revolution, wo der Bergbau dank des hohen Bedarfs mit starker Intensität betrieben wurde, sind Diamantenringe sogar bis heute eine übliche Wahl.

Vor den Diamantenringen gab es noch die wunderschöne „Fede Ringe“. In Irland benutz man sie noch bis heute. Die Claddagh Ringe stellen zwei Hände dar, die ein gekröntes Herz halten. Es symbolisiert sowohl Freundschaft als auch Treue und Liebe. Es ist ein Testament des Symbolismus, und ist seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Heutzutage sind Claddagh Ringe oft mit verschiedenen Designs und Gravierungen geschmückt, in Anlehnung an die alten Trauring Traditionen. Und es gewinnt weiter an Dynamik, auch außerhalb Irlands.

Wichtig sind zu erwähnen sind auch die Inschriften oder die „Mottos“. Mottos sind kurze Gedichte, sowohl in die inneren als auch an der äußeren Seite des Eherings graviert. Das Design änderte sich ständig, es hing von der damaligen Mode ab, aber das Prinzip blieb dasselbe. Auch heute lassen viele in die innere Seite bedeutungsvolle Verse gravieren.

Viele der Oberen Traditionen leben in einigen Ländern noch bis heute. Viele West-Europäer zum Beispiel tragen ihre Eheringe auf der linken Hand. In Ländern wie Russland, Ukraine, Polen und anderen nördlichen Ländern wird der Ehering auf der rechten Hand getragen. Dies ist nur ein Beispiel damit wir sehen, was für eine Kraft Traditionen alter Kulturen auf unsere moderne Gesellschaft ausüben. Unabhängig davon, welche Tradition einem gefällt, ist es unbedingt empfehlenswert ein kleines Research durchzuführen, um nachzuschauen, was ein Symbol eigentlich bedeutet – man weiß ja nie, vielleicht stellt man sich unter einem Symbol etwas ganz anderes vor!